Pressemeldung Nr. 127 vom

Bienenkiller ein für allemal und ausnahmslos verbieten:GRÜNE: Landwirtschaftsminister Lindemann muss erneute Zulassung von Insektengift im Maisanbau verhindern

Als unverantwortlich haben die Landtagsgrünen die erneute Zulassung des vorwiegend im Maisanbau verwendeten Pflanzenschutzmittels „Santana“ mit dem für Bienen äußerst gefährlichen Wirkstoff Clothianidin kritisiert.

Als unverantwortlich haben die Landtagsgrünen die erneute Zulassung des vorwiegend im Maisanbau verwendeten Pflanzenschutzmittels "Santana" mit dem für Bienen äußerst gefährlichen Wirkstoff Clothianidin kritisiert. Landwirtschaftsminister Lindemann müsse sich unverzüglich dafür einsetzen, dass die vom Bundesamt für Verbraucherschutz erteilte Ausnahmegenehmigung wieder zurückgenommen werde, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Christian Meyer (heute) in Hannover. Der Grünen-Politiker forderte die Landesregierung auf, sich in dem Konflikt zwischen Agrarindustrie und Bienenschutz eindeutig auf der Seite der Imker stellen. "Nachgewiesene Bienengifte wie Clothianidin müssen ein für allemal und ohne Ausnahme verboten werden".

Meyer verwies darauf, dass das Nervengift bereits 2008 in Deutschland ein Massensterben von Bienen verursacht hat. Aus wirtschaftlichen Gründen habe das Bundesamt nun eine Ausnahmegenehmigung für die gerade in Niedersachsen vielfach verbreiteten Maismonokulturen erteilt. "Es ist nicht akzeptabel, die für Naturhaushalt und die gesamte Landwirtschaft besonders wichtigen Bienen immer wieder den wirtschaftlichen Interessen der Chemie- und Agrarindustrie zu opfern", sagte der Grünen-Politiker.

Der Wirkstoff Clothianidin wird als Saatgut-Beizmittel gegen einen Schädling eingesetzt, der vor allem in den ersten Jahren nach dem Umbruch von Grünland im Maisanbau auftrete. Erst durch Maismonokulturen auf dafür ungeeigneten Flächen werde der Schädlingsbefall zum Problem. Meyer: "Die Probleme sind durch eine falsche industrielle Agrarpolitik hausgemacht. Statt die Giftkeule einzusetzen und ein Bienensterben zu riskieren, müssen der Verlust von Grünland und die Vermaisung der Äcker gestoppt werden."

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