Rede Hans-Joachim Janßen: Antrag (FDP) zu Angelverboten

- Es gilt das gesprochene Wort -

Anrede,

Dinge werden nicht wahrer, nur weil sie immer wieder wiederholt werden. Das gilt für große Zampanos auf der anderen Seite des Atlantiks, das gilt aber auch für die kleinen hier im Landtag. Herr Hocker, es gibt keine pauschalen Angelverbote in Niedersachsen.

Die Debatte, wie sich die fischereiliche Nutzung mit dem Schutz von Natura 2000-Gebieten am besten unter einen Hut bringen lässt, wurde von einigen Akteuren sehr zugespitzt geführt. Ich bin sehr froh, dass die Gespräche mittlerweile einen konstruktiveren Weg gefunden haben. Denn es drohte aus dem Blick zu geraten, dass die Fischereiverbände wichtige Partner des Naturschutzes sind. Als anerkannte Naturschutzverbände tragen sie mit großem Einsatz zum Schutz der Artenvielfalt und dem Erhalt wertvoller Lebensräume an Wasser und an Land bei. Das umfasst u.a. zahlreiche Projekte zur Renaturierung von Gewässern, zur Verbesserung der Gewässerqualität und ihrer Durchlässigkeit, die mit vielen ehrenamtlichen Helfern und oft erheblicher Eigenfinanzierung umgesetzt werden.

Die wirksame Unterschutzstellung des Natura 2000-Netzes wurde in Niederaschen lange genug von Schwarz-Gelb verschleppt. Wer Naturschutz am liebsten ganz verhindern würde, will sich mit den Details einer anständigen Umsetzung natürlich nicht befassen. Die niedersächsischen Landkreise hingegen haben sich auf den Weg gemacht und arbeiten mit Hochdruck an der Umsetzung der Natura 2000-Verpflichtungen. Dabei wird Rot-Grün die Kommunen weiterhin unterstützen.

Denn Naturschutz und Angeln sind kein Wiederspruch, wenn sie zusammengedacht werden. Und ich möchte hier erneut dafür werben, den Dialog vor Ort zu suchen. Die Arbeitshilfe des NLWKN wurde mittlerweile überarbeitet, um ganz deutlich zu machen, dass die Bausteine dieser Arbeitshilfe vor Ort entsprechend der lokalen Begebenheiten angepasst und zusammengeführt werden müssen. Erfahrungsgemäß gelingt das am besten, wenn bei der Ausweisung von Natura 2000-Gebieten frühzeitig Gespräche zwischen den Kommunen und den unterschiedlichen Nutzergruppen einschließlich der Angler geführt werden. Es wäre schön, wenn auch der Anglerverband Niedersachsen zukünftig daran mitwirken würde. Auf seiner Homepage hat dieser Verband noch immer die veraltete, längst überarbeitete Arbeitshilfe des NLWKN. Kommunikation ist keine Einbahnstraße, ich kann nur beide Seiten, die Landkreise als zuständige Behörden und auch die Fischereivereine nur bitten, miteinander statt übereinander zu reden. Der Fischereiverband Weser-Ems macht das so und hat keine Probleme mit der Ausweisung von Natura 2000-Gebieten.

Meine Damen und Herren von der Opposition, statt Öl ins Feuer zu gießen und Konflikte zu schüren, die es nicht gibt, sollten sie sich mal konstruktiv einbringen – da hätten sie allen Grund bei diesem Thema, schließlich haben ihre Minister die Umsetzung der Natura-2000-Gebiete verschlampt.

Vielen Dank.

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